Es ist nun doch schon einige Tage her, und die Gerüchteküche brodelte. Was geschieht da im Enzberger Schützenhaus?
Bereits im Juli dieses Jahres wurde die Vorstandschaft durch die Pächter über eine Bewerbung bei der Fernsehsendung „Rosin`s Restaurant“ – noch hinter vorgehaltener Hand – informiert. So kam im August eine Anfrage für Drehgenehmigungen im Vorfeld zur engeren Bewerberauswahl. Hierzu musste der KK Schützenverein Enzberg sein Einverständnis als Verpächter geben. In einem ersten kleinen Interview setzte sich Vorstand Hendrik Häfele für die Aktion und die Pächter ein. Sozusagen die Einladung an Frank Rosin.
Noch völlig im Unklaren, ob überhaupt etwas zustande kommt, kam Anfang September die Nachricht, dass Probeaufnahmen durchgeführt werden sollen. Ein ganze Armada Fahrzeuge mit verschiedensten Kennzeichen stand am zweiten September auf einmal auf dem Parkplatz vor dem Schützenhaus. Ein Hin und Her und “Psst! Aufnahmen!“ war zunächst das, was der erste Vorstand mitbekam.
Angefragt, ob auch ein Interview vor laufender Kamera gemacht werden darf, wurde vom Vorstand verneint. Aber es kommt immer anders als man denkt: Kopfschüttelnd und sichtlich demotiviert kamen Frank Rosin und sein österreichischer Chefausstatter aus den Vereinsheim.
Besprechung mit dem Team, weiteres Kopfschütteln, und dann wurde der Vorstand von Frank Rosin entdeckt. Kameras an. Über den Zaun am Freisitz, ein Shake Hands und gegenseitige Vorstellung. Dann erläutert Frank Rosin die Sachlage: In der Küche ist eine Holzdecke. Aus brandschutzrechtlichen Gründen kann und darf er dort nicht kochen. Klipp und klar erklärte er dies als versicherungsrelevantes Problem für den Verein. Ziemlich perplex und fast sprachlos stand unser Vorstand nun vor laufenden Kameras, wobei er dann doch erklären konnte, dass diese Küche seinerzeit als Festküche für den Verein gedacht war, und die Pächter nach und nach alles in Besitz nahmen.
Am Folgetag, nach Rücksprache mit den Vereinsausschuss, gab es ein weiteres Interview direkt am Ort des Geschehens. Dazu hatte der Vorstand seinen technischen Leiter Otmar Leibbrand hinzugezogen. Ein Mann, der jede Schraube im Vereinsheim mit Vornamen kennt! Übereinstimmend erklärten die beiden Vereinsfunktionäre, dass bei den Sportschützen immer das „Safety first“ im Vordergrund steht, und deshalb eine neue brandschutzgerechte Decke eingezogen wird.
Man konnte fast den Felsbrocken hören, der Frank Rosin vom Herzen fiel. Anscheinend ist das bei manchen Projekten, die sein Team angreift, nicht der Fall. Mit einem Zeitfenster von vier Wochen war eigentlich genug Luft, um die Umbauaktion zu realisieren. Dass es anders kommt als geplant, war ja schon mal erwähnt. Wegen des Terminkalenders von Frank Rosin wurden aus vier Wochen letztendlich nur noch zwei. Hier möchte sich der Verein nochmals ausdrücklich bedanken, denn dank der schnellen Zusagen und dem Einsatz der Firmen Maler Kraft und der Karl Roll GmbH, wurde in Rekordzeit eine neue Küche erstellt. Mit der Lieferung neuer Geräte, die von der Produktionsfirma finanziert wurden, ist nun die Küche auf dem neuesten Stand.
„Vorstand, ich hatte fast Tränen in den Augen was ihr aus der Küche gemacht habt“, so Frank Rosin am Vortag des Abschlussessens. Mit einer Karaoke-Aktion im Schrammel-Einkaufscenter wurde zusätzlich die Werbetrommel gerührt.
Die Begrüßung von Wirt Thilo musste dreimal gedreht werden, da Frank immer noch mehr Begeisterung von den Gästen forderte, bis es mit einem Sektempfang los ging. Nach dem Einlass war es dann endlich soweit, Abschlussessen und Bewertung durch die geladenen Gäste.
Im mit philippinischem Flair neu gestalteten Gastraum, der trotzdem noch als Vereinsheim der Enzberger Schützen erkennbar ist (da bestand der Vorstand drauf!), konnte nun aufgetischt werden. Mit Vorspeise, zweierlei Hauptgerichten und einem philippinischen Eis als Dessert, wollte die Familie Heim bei den Gästen und Frank Rosin punkten. Während des Essens wurden die Gäste zu ihren Eindrücken befragt, danach wurden Bewertungsbogen verteilt.
Nach der Auswertung zitierte Frank Rosin die Familie Heim und Tochter in den Gastraum. Er betonte, dass er anfänglich schon wieder umdrehen wollte, da er durch das bauliche Manko der Küche keine Aussichten sah, den Wirtsleuten zu helfen. Aber schließlich seien sie ja gekommen um zu helfen, deshalb suchte er das Gespräch mit dem Verein. Er lobte ausdrücklich die Bereitschaft des Vereins und die Zusammenarbeit mit den Firmen.
Nun war es aber endlich soweit: Die Bewertung stand an! Die Kriterien sind im Allgemeinen hoch und umfassen die Qualität der Speisen, den Service und die Atmosphäre. Ein Schild mit dem Konterfei von Frank Rosin und Aussparungen für insgesamt fünf Sterne. Um die Spannung zu erhöhen vergab Rosin zunächst einen, dann den zweiten und doch noch einen dritten Stern. Völlig aus dem Häuschen nahm Wirtin Kate die Auszeichnung an. Drei Sterne! Na ja, ganz okay. Doch die Tochter Chris-Mae hatte auch noch einen Stern in der Hinterhand, somit vier Sterne! Nicht genug? Rosin machte das Endergebnis noch mal sehr spannend, und legte noch einen halben Stern drauf. Ein überaus emotionales Abschlussinterview mit der Familie beendete dann den Nachmittag, und mit den Vereinsmitgliedern wurde gleich ein passendes Plätzle für die Auszeichnung gesucht und gefunden.
Vielleicht sehen Sie es bei Ihrem nächsten Besuch bei „Bonita`s im Schützenhaus Enzberg“.